08.10.2017 - REGIO-FINALE
8below, München
SPH Bandcontest 2017 - Regional-Finale (08.10.2017, 8below, München)
Ein letztes Mal öffnete das 8below der SPH Saison 2017 die Türen. Sieben Bands traten im letzten Münchner Regionalfinale um den Einzug in die großen Pre-Finals an, und boten ein absolut hohes musikalisches Niveau.
Die erste Band präsentierte ein facettenreiches Set. MISCHA aus Biberach eröffnet den heutigen Abend, und legt die Messlatte mit einem modernen Sound und dynamischen, deutschen Songs hoch an. Die Musiker überzeugen dabei nicht nur durch ein tightes Zusammenspiel, sondern visualisierten ihre Performance mit einer eigenen - durchaus professionellen - Lichtshow, welche das fortgeschrittene Songwriting der Band unterstreicht. Besonders erwähnenswert ist die warme, aber dennoch kraftvolle Stimme von Sängerin und Frontfrau Mimi, die den Sound abrundet. Die Jury lobte auch den Einsatz von verschiedenen Sounds, und insbesondere auch die gute Kombination aus Gitarren und sphärischen Keyboards. Am Ende des Abends reicht es leider nur für Platz 5, aber aufgrund der guten Leistung der Band entschied sich die Jury für eine Wildcard. Damit qualifizierten sich MISCHA für die Pre-Finals!
ROKID übernimmt die Bühne. Auch wenn sich die zwei Brüder in den sozialen Medien noch versteckt halten, werden wir von diesem Duo in naher Zukunft mit Sicherheit noch viel hören. ROKID besteht aus einem DJ und einem Sänger/Rapper. Mit außergewöhnlich gut produzierten Hip-Hop/Future-Bass Tracks und einer starken, ausdrucksvollen Stimme ziehen die zwei Münchner viel Aufmerksamkeit auf sich. Schnell haben sie das Publikum im Griff, und sorgen für viel Tanzbewegung im 8below. Die Songs lassen sich ohne Probleme mit kommerzieller Radio- und Clubmusik messen, und wir sind alle auf den anstehenden Video-Release gespannt! Die Jury empfiehlt ROKID noch mehr Publikumsinteraktion und eine selbstbewusstere Bühnenshow. Leider reicht es heute in einer knappen Entscheidung nicht für die nächste Runde.
Auch die nächste Band ist eigentlich „nur“ ein Duo. OUTDOORS entstammen der Stuttgarter Straßenmusik, und überzeugen heute zum widerholten Male durch eingängige Songs mit schönen Melodien. Ausgerüstet mit einer Akustik-Gitarre, einer Loop-Station und einem Keyboard haben die zwei Jungs zu Beginn zunächst technische Probleme. Daraus resultiert leider eine sichtbare Unsicherheit auf der Bühne, die sich durch das Set zog. Aber OUTDOORS haben das Beste aus der Situation gemacht, und ihre Songs sprechen absolut für sich. Zwei warme Stimmen, die gut aufeinander abgestimmt sind, und radiotaugliche Songarrangements erinnern an ihre Wurzeln, und beweisen gleichzeitig das große Potenzial der Band. Ihre Texte sind größtenteils englisch. Mit ihrem finalen, deutschen Song „Zuhause“ ziehen sie jedoch erneut alle Register und treffen dabei auch ein aktuelles gesellschaftliches Thema. Ein verdienter zweiter Platz geht an die zwei Jungs, und qualifiziert sie damit für die Pre-Finals!
In einem Regio-Finale ist das Ergebnis normalerweise immer eine knappe Sache, schließlich haben sich alle Bands über mehrere Runden hinweg schon bewiesen. Bei der nächsten Band bestand spätestens nach dem ersten Song jedoch gar kein Zweifel mehr, wer heute auf dem 1. Platz nach Hause fährt. SOUND INJECTION kommen ebenfalls aus München, und liefern ein grandioses Set ab. Die vier Jungs haben in der Vergangenheit schon erste große Festivalbühnen bespielt, und genau dort gehören sie auch hin. Jeder Schlag sitzt dort, wo er hingehört. Die schweren Songs sind dynamisch, abwechslungsreich und groovig geschrieben und auch durchdacht arrangiert. Frontmann Ben setzt mit seiner kräftigen und treffsicheren Stimme dann noch einen drauf. SOUND INJECTION bewegen sich aber nicht nur musikalisch auf einem extrem hohen Niveau, sondern auch die Live Performance ist energiegeladen und animiert ganz automatisch zum Mitsingen und Mittanzen. Die Jury vergibt Höchstpunkte an die Münchner, und so ziehen sie absolut verdient sowohl als Jury- und Publikumssieger in die Pre-Finals ein. Herzlichen Glückwunsch!
MODE OF DECAY sind aus Erlangen angereist, und konnten sich schon vor ihrer Show auf eine lautstarke Fanbase verlassen. Die vier Jungs haben sich dem Alternative Rock verschrieben, und zeigen in ihrer Show, dass sie sich durchaus schon Gedanken im Songwriting gemacht haben. Die Musik ist durchaus tanzbar, und lange lassen sich die Fans der noch jungen Band dazu auch nicht auffordern. MODE OF DECAY macht Stimmung, auch wenn es im Songwriting und auch im musikalischen Zusammenspiel noch Verbesserungspotenzial gibt. Die richtigen Ansätze sind durchaus da, und mit mehr Zeit im Proberaum und mit mehr Selbstsicherheit auf der Bühne kann daraus auch eine richtig coole Show mit guten Songs entstehen. Bereits letztes Jahr haben sie sich für das Regionalfinale qualifiziert, und auch wenn es heute leider nicht für die nächster Runde gereicht hat, hatte die Band mit Sicherheit viel Spaß auf der Bühne und kann sich einer kreischenden Fanbase sicher sein.
Der Club ist noch immer gefüllt, als DIRTPIPE PRINCESS übernehmen. An Überraschungen fehlt es dem Quartett aus Memmingen nicht. Die Band kürt plötzlich, passend zu ihrem Namen, eine Prinzessin auf der Bühne! Sie wollen die Dirtpipe Monarchie verbreiten, und legen sich dafür heute ordentlich ins Zeug. Schöne Songs und eine solide Performance animieren das Publikum zum Mitsingen. Leider fehlt es der Band noch an mehr Innovation im Songwriting, um der Show gerecht zu werden, und DIRTPIPE PRINCESS musikalisch eine Besonderheit zu vergeben. Auch an der Treffsicherheit der Vocals sowie an der allgemeinen Tightness kann die Band noch arbeiten. Trotz Punk – Einflüssen sprachen sie das Publikum stets höflich mit „Ladies and Gentlemen“ an, und ihre deutschen Texte erzählen von alltagsnahen Erlebnissen. Die vier Jungs machen auf jeden Fall Stimmung, jedoch reicht es heute Abend ebenfalls nicht für die nächste Runde.
Die letzte Band dreht den Gain-Regler noch einmal ein ganzes Stück nach oben. SEPERATE MY VEINS schließen den heutigen Abend ab, und bringen Alternative Metal aus Regensburg mit. Die Band liefert ein solides Set mit zahlreichen, brachialen Gitarrenbrettern ab. Die Band hat ihr Genre definitiv gefunden, und stellt eine selbstbewusste Show auf die Beine! Das Songwriting erweist sich als solide, und bietet ausreichend Platz für die guten Screams von Frontmann Lukas. Auch wenn heute nicht jeder Schlag an der richtigen Stelle sitzt, beweist SEPERATE MY VEINS lautstark, dass Metal in der Region noch lange nicht untergegangen ist. Vor der Bühne scheint sich die Spreu vom Weizen zu trennen, aber spätestens als die ersten Haare geschüttelt werden, kommt noch mal eine richtig gute Stimmung auf. Auch für die Regensburger reicht es heute Abend nicht für den Einzug in die Pre-Finals. Mit mehr Energie hätte die Show heute aber nicht enden können.
Nach einer kurzen Pause stand dann auch schon das Ergebnis fest – schließlich feierte das Online-Voting des SPH Bandcontests heute auch in München Premiere. Alle Besucher konnten ihre Favoriten bequem mit dem Smartphone auswählen. Ein großes Dankeschön geht an dieser Stelle auch an das 8below, welches die SPH Saison 2017 bisher stets treu begleitet hat und die Bands auch technisch immer gut betreut hat. Im Folgenden findet ihr die detaillierte Auswertung des heutigen Abends:
Verfasser: Jan Hähl // SPH Bandcontest
Hier das Ergebnis im Detail:
Act |
SPH-Team |
Publikum |
Durchschnitt |
SOUND INJECTION | 20,66 % | 27,06 % | 23,86 % |
OUTDOORS | 15,96 % | 15,59 % | 15,78 % |
DIRTPIPE PRINCESS | 12,68 % | 16,13 % | 14,40 % |
ROKID | 13,62 % | 14,34 % | 13,98 % |
MISCHA | 17,84 % | 7,89 % | 12,86 % |
MODE OF DECAY | 6,34 % | 13,98 % | 10,16 % |
SEPARATE MY VEINS | 12,91 % | 5,02 % | 8,96 % |
Achtung:
Durch Rundungen kann es ggf. zu leichten Abweichungen kommen (z. B. Addition aller Wertungen = 100,1%). Für den Fall, dass eine solche Rundung zwischen zwei Acts entscheiden würde, wird mit den exakten Werten gerechnet.
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